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Stephanie Bethmann aus der Forstl. Versuchs- und Forschungsanstalt

Am 22. November 2018 war Dr. Stephanie Bethmann aus der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg (FVA) zu Gast.

Erzählcafé mit Dr. Stephanie Bethmann aus der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA)

Am Donnerstag, den 22.11.2018, fand das erste Erzählcafé des Wintersemesters 2018/19 statt. Zu Gast war Frau Dr. Stephanie Bethmann, Festangestellte und selbstbetitelte "wahrscheinlich einzige verbeamtete Ethnologin" an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg mit Sitz in Freiburg. Im Rahmen des Seminars "Umwelt, Mitwelt, Müll" stand uns Frau Bethmann zunächst Rede und Antwort. Gemeinsam erörterten wir eine Publikation, die von ihr in Zusammenarbeit mit Kolleg_innen der FVA entstand. Der Forschungsbericht handelt von einer aktuellen Studie über Konflikte im Wald, bei denen es sich hauptsächlich um verschiedene Wahrnehmungen des Waldes bei verschiedenen Akteur_innen dreht. Anschließend, im öffentlichen Erzählcafé, berichtete Frau Bethmann von ihrem persönlichen, ungewöhnlichen Werdegang hin zur Arbeit im forstwissenschaftlichen Bereich. Frau Bethmann studierte Soziologie und Ethnologie an der Universität Freiburg und promovierte schließlich im Fach Soziologie zum Thema Liebe. Des Weiteren spezialisierte sie sich auf qualitative Methoden. Sie arbeitete selbstständig als Methodendozentin und -beraterin, veröffentlichte diverse Publikationen zu dieser Thematik - aber auch zu anderen Bereichen, z.B. Gender - und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Freiburg und Basel.
Bei der FVA ist Frau Bethmann schließlich zufällig gelandet - zunächst wurde sie als Methodenberaterin kontaktiert. Spannend, lebendig und offen erzählte uns Frau Bethmann von ihrem Karriereweg hin zum interdisziplinären Forschen im forstwissenschaftlichen Bereich - und auch, welche Schwierigkeiten dies mit sich bringen kann. So erwähnte sie beispielsweise den Kulturschock des teilweise ziemlich anderen Wissenschaftsverständnisses von Förstern. Auch wurde über den Unterschied zwischen Forschung an einer Universität und an einem Forschungsinstitut anhand ihres Arbeits- und Forschungsalltags diskutiert.  Gegen Ende blieb außerdem noch etwas Zeit, mehr in die inhaltliche Thematik von Frau Bethmanns Forschungsprojekten einzugehen - so diskutierten wir über die Wahrnehmung von Wäldern und auch aktuelle Themen wie der Hambacher Forst wurden angeschnitten.
Letztendlich entwickelte sich ein aufregendes Gespräch, das die Studierenden ermutigte, ihren möglichen Berufshorizont zu erweitern. Frau Bethmann legte den Studierenden nah, wie spannend und lehrreich es sein kann, in eine neue Wissenswelt einzutauchen, und was Ethnolog_innen in andere wissenschaftliche Bereiche einbringen können. Außerdem machte die Referentin auf die Möglichkeit aufmerksam, bei der FVA und vor allem in ihrer Abteilung "Wald und Gesellschaft" ein Praktikum zu absolvieren, als Werkstudent_in in der Transkription von Interviews mitzuwirken oder in Zusammenarbeit Abschlussarbeiten durchzuführen. Geschlossen wurde der spannende und lehrreiche Abend mit folgendem Rat: „An euch Ethnologen: Seid selbstbewusst und steht zu dem, was Ihr könnt. Bewerbt Euch einfach mal. Bei uns liegen die Bewerbungen von Ethnolog_innen ganz oben. Allein schon, weil Ihr spannende Sachen in eurem Lebenslauf stehen habt, über die wir mehr erfahren möchten“.
Autorenschaft: Studentische Moderationsgruppe;

Fotos: Wiebke Hebermehl

Foto Erzählcafé Bethmann II

Foto Erzählcafé Bethmann I