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Angelika Mölbert vom DRK-Landesverband Badisches Rotes Kreuz e.V.

Am 5. Juli 2018 war Dr. Angelika Mölbert vom Baden Roten Kreuz zu Gast und referierte zum Thema „Soziale Arbeit vs. Ethnologie? Vom Vorteil transdisziplinärer Teams im Arbeitsfeld Migration“.

Erzählcafe „Soziale Arbeit vs. Ethnologie? Vom Vorteil transdisziplinärer Teams im Arbeitsfeld Migration“ mit Dr. Angelika Mölbert, DRK-Landesverband Badisches Rotes Kreuz e.V.

Am 05. Juli fand das vorerst letzte Erzählcafé des Sommersemesters 2018 statt. Zu Besuch war Dr. Angelika Mölbert, die an diesem Abend über ihre Erfahrungen im Arbeitsfeld der Migration und Integration berichtete. Die promovierte Ethnologin studierte Ethnologie sowie Islamwissenschaften in Freiburg und durchlief überdies eine einjährige Ausbildung zur Medienwirtin. Bevor sie 2008 ihre Stelle beim Deutschen Roten Kreuz als Landesreferentin  Migration und Integration antrat, arbeitete Angelika Mölbert als Geschäftsleiterin bei Südwind Freiburg e.V. (https://www.suedwind-freiburg.de). Den tiefen Einblick in individuelle Lebenswelten während ihrer diversen Feldforschungen und die Einsicht, auf welche Weise sich Identitäten vor dem Hintergrund der Migration verändern, beschreibt Angelika Mölbert als überaus prägend für ihren beruflichen Werdegang. Die Stärke der ethnologischen Disziplin besteht für die Mitarbeiterin des DRK vor allem darin, einzelne und individuelle Perspektiven als Teil eines Gesamtsystems zu betrachten und diese Komponenten miteinander in Bezug zu setzen. Ihre Schulungen, die sie für SozialarbeiterInnen, die in Asylunterkünften oder Schulen arbeiten, gibt, zielen auch darauf ab, einen sensiblen Umgang mit Begrifflichkeiten wie Integration oder Migration zu vermitteln. Denn das, was wir unter diesen Begriffen verstehen, präge letzten Endes unser Handeln. Im Verlauf des Abends berichtete Angelika Mölbert von den Vorteilen sowie Herausforderungen, die sich aus der Arbeit in transdisziplinären Teams, bestehend aus EthnologInnen und SozialarbeiterInnen, ergeben. Eine Annäherung beider Felder gab es unter anderem bezüglich der Begriffsverwendungen. Die Soziale Arbeit beschreibt Angelika Mölbert dabei als intervenierend, wohingegen die Ethnologie zunächst eine wissenschaftlich distanzierte Perspektive einnehme, sodass sich beide auf sinnvolle Art und Weise ergänzen können. Somit konnte die promovierte Ethnologin den Studierenden einen äußerst detaillierten Einblick in das Arbeitsfeld der Migration bieten und die Anknüpfungspunkte ethnologischen und sozialen Arbeitens anschaulich und konkret darstellen. In diesem Sinne geht ein weiteres Semester voller Einblicke in die Berufspraxis zu Ende und wir freuen uns bereits auf weitere Veranstaltungen im Wintersemester 2018/19!

Literaturtips zum Weiterlesen:

Nieswand, Boris und Heike Drothbohm (Hg.): Kultur, Gesellschaft, Migration. Die reflexive Wende in der Migrationsforschung. Wiesbaden: 2014.

Vertovec, Steven (2007): Super-diversity and its Implications. In: Ethnic and Racial Studies 30/7, S. 1024-1054.

Publikationsreihe „Migration und Soziale Arbeit“, die vierteljährlich erscheint und in der Theoretiker_innen und Praktiker_innen aus verschiedenen Fachbereichen aktuelle Aufsätze veröffentlichen, immer wieder auch aus der Ethnologie. Herausgeber ist das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) in Frankfurt (https://www.iss-ffm.de/).

 Erzählcafe Mölbert

Erzählcafe Mölbert II