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Abgeschlossene Forschungsprojekte

 

Prof. Dr. Judith Schlehe

 

DAAD Förderprogramm INTEGRA

Studieninteressierte Geflüchtete wurden bereits in den letzten Jahren seitens des DAAD durch Sprach- und Fachkurse auf ein Studium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg vorbereitet. In dem neuen Förderzeitraum des INTEGRA-Programm 2019/2020 wird dieser Fokus erweitert, statt indem Studieninteressierte mit Fluchtgeschichte intensiv in der Studienorientierung und in der Einstiegsphase in ein Studium unterstützt werden. Die Koordinationsstelle des Programms bietet dafür ein vielfältiges Workshop Programm an. Das Ethnologische Institut beteiligt sich daran, durch ein Tandem-Seminar, indem studieninteressierte Geflüchtete gemeinsam mit Studierenden der Ethnologie, sich mittels qualitativer Methodenanwendung mit der akademischen Hochschulkultur an der Albert-Ludwigs-Universität auseinandersetzen. Mehr zum Projekt hier.


Projektname: Koordinationsstelle für das Studium von Geflüchteten und zielgruppenspezifisches Workshop-Programm
Projektverantwortliche Universität: Prof. Dr. Juliane Besters-Dilger
Projektverantwortliche Ethnologisches Institut: Prof. Dr. Judith Schlehe
Laufzeit: 01.01.2019 - 31.03.2020
Projektbearbeiter*innen: Dr. Saskia Walther, Dr. Rebecca Hofmann
Förderorganisation: DAAD, Förderungsprogramm INTEGRA

Waste Issues in Indonesia

In den Jahren 2017 und 2018 wurde Prof. Schlehe an das Center of Southeast Asian Social Studies der Gadjah Mada Universität in Yogyakarta eingeladen, um sich ethnologisch mit maritimen Katastrophen zu befassen. Schwerpunkte waren „Vorstellungen von Natur und die Normalisierung von Gefahren an der Südküste von Java“. Daraus entwickelte sich eine Feldforschung zum Thema Müll in Zusammenhang mit Moral und Religion sowie sozialer Mobilisierung und Aktivismus in Yogyakarta, Bantul und Gunung Kirdul.

Projektleitung: Prof. Dr. Judith Schlehe, Dr. Vissia Ita Yulianto
Laufzeit: 2017 - 2019
Förderorganisationen: „World Class Professor Program of the Ministry of Research, Technology and Higher Education of the Republic of Indonesia“ und SES („Senior Expert Service“)

Akademische Ethnologie und berufliche Praxis: Struktur- und Netzwerkbildung

Durch das Projekt „Akademische Ethnologie und berufliche Praxis“ wurde am Institut für Ethnologie der Universität Freiburg eine Struktur geschaffen, die akademische Inhalte mit berufspraktischen Erfahrungen verbindet und so die gesellschaftliche Relevanz der Ethnologie in einer globalen Welt sichtbar macht. Das grundlegende Ziel des Projektes besteht darin, den Studierenden des Instituts auf diese Weise berufliche Perspektiven und praktische Einblicke in diverse ethnologische Tätigkeitsfelder zu eröffnen sowie durch entsprechende Maßnahmen die Ethnologie als „kleines Fach“ zu stärken und öffentlich sichtbarer zu machen.
Lehre, Forschung und Berufspraxis werden gezielt in kooperativen Lehrformaten und (universitäts)öffentlichen Zusatzveranstaltungen zusammengeführt. In „Tandem-Seminaren“ unterrichten Dozierende des Fachs Ethnologie zusammen mit eingeladenen Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Berufsfelder. Ethnologische Perspektiven werden so in Dialog mit unterschiedlichen berufspraktischen Erfahrungen gesetzt, wie Sozialarbeit mit Geflüchteten, Kulturmanagement, Umweltschutz, Entwicklungszusammenarbeit oder Politikberatung. Zudem wurden weitere Formate entwickelt wie Erzählcafés (in welchen Ethnolog*innen über ihre Berufswege erzählten) und öffentliche Veranstaltungen, wie „Ungewohnt, Einblicke in die Vielfalt des Wohnens“.
Eine weitere wichtige, strukturbildende Komponente des Projekts besteht im Auf- und Ausbau eines Berufsnetzwerks, in dem eine Vielzahl von Institutionen und Initiativen aufgeführt werden, die im Raum Freiburg tätig sind. Einmal jährlich findet ein Workshop statt, bei dem Möglichkeiten der Zusammenarbeit diskutiert und geplant werden (Bericht des Workshops am 31.1.2019). Auf der Internetseite des Instituts präsentieren sich die kooperierenden Praxispartner mit ihren Tätigkeitsfeldern und Praktikumsangeboten für Studierende. Alle Aktivitäten des Projekts werden auf der Homepage des Instituts und einer eigens dafür eingerichteten Facebook-Gruppe präsentiert (mehr Informationen finden Sie hier).


Projektleitung: Prof. Dr. Judith Schlehe
Mitarbeiterin: Dr. Saskia Walther
Laufzeit: 15.4.2017 bis 30.04.2019
Förderorganisation: Landesinitiative Kleine Fächer in Baden-Württemberg, Strukturfonds, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

 

Populäre Geschichtskulturen in Indonesien: Aktuelle Vergangenheitsbezüge im Kontext von Demokratisierung und Dezentralisierung

Orte, Medien und Bedeutungen populärer Wissensproduktion sind auch in Zeiten der Globalisierung keineswegs weltweit gleich, sondern durch lokale, kulturelle und politische Faktoren geprägt. Dem geht dieses Projekt am Beispiel Indonesiens nach. Demokratisierung, Dezentralisierung und Islamisierung sind dort gegenwärtig mit hoch brisanten, neuen Aushandlungsprozessen von kulturellen Identitäten verbunden. Dabei spielt die Bezugnahme auf Vergangenheit eine tragende Rolle, um Identifikation und Legitimität herzustellen. Dies gilt nicht nur für akademische Geschichtsschreibung und offizielle Erinnerungskultur, sondern mindestens ebenso sehr für populäre Inszenierungen von ‚Traditionen’ und Vergangenheitsbezügen. Populär aufbereitete Geschichtskultur schlägt sich in Indonesien in vielerlei expressiven Darstellungsformen nieder (das Spektrum reicht von religiösen Ritualen über diverse Kunstgenres bis zu Festivals, Paraden und heritage-Pflege im urbanen wie auch im dörflichen Kontext), welche hier untersucht und durch die Fragen verbunden werden sollen, wie, von wem und mit welchen Effekten Vorstellungen von Vergangenem und von Zugehörigkeit sowie Bilder von lokaler Besonderheit und damit verknüpfte Ein- und Ausschlüsse produziert, ausgedrückt, verbreitet und erfahren werden. Im Fokus stehen also die Wechselwirkungen von populären Inszenierungen und subjektivem Vergangenheitsverständnis sowie dessen Alltagsrelevanz. Besonderes Augenmerk soll indonesischen Jugendlichen gelten und darüber hinaus ethnischen ChinesInnen. Das Projekt basiert auf ethnologischer Feldforschung auf Java und Sulawesi.

Projektleitung: Prof. Dr. Judith Schlehe
Mitarbeiterin: Evamaria Sandkühler (geb. Müller)
Laufzeit: 15.10.2010 – 15.10.2013, verlängert bis 11.05. 2017
Förderorganisation: DFG (im Rahmen der DFG-Forschergruppe „Historische Lebenswelten in populären Wissenskulturen der Gegenwart". )


Hier geht's zum Portal der DFG-Forschergruppe

Social Identities in Contemporary Indonesia; a new Framework of Studying Asia


In diesem gemeinsamen Projekt mit der Australian National University arbeiten drei Tandems von jeweils zwei DoktorandInnen aus Ethnologie und Cultural Studies zusammen. Näheres finden Sie hier: https://alliance.anu.edu.au/web/social.identities/pu/index.htm
 
Projektleitung: Prof. Dr. Judith Schlehe, Prof. Dr. Ariel Heryanto
ProjektteilnehmerInnen: aus Freiburg: Eva-Maria Sandkühler, Paritosha Kobbe, Mirjam Lücking, aus Canberra: Maria Myutel, Meghan Downes, Evi Eliyanah
Laufzeit: 1.1.2014-31.12.2015
Förderorganisation: DAAD & Group of Eight (Go8), Australia – Germany Joint Research Co-operation Scheme

Vorstellungen der ‚Arabischen Welt‘ in Indonesien – Wahrnehmungen und Erfahrungen von ArbeitsmigrantInnen und Pilgerreisenden


Die bisherigen Forschungsaktivitäten des Projekts „Beyond Occidentalism“ haben gezeigt, dass ‚der Westen‘ divers imaginiert wird und dass der Süd-Süd-Austausch in globalisierten Vernetzungen an Bedeutung gewinnt. Die Menschen in Indonesien beziehen sich, neben dem Westen auf eine Vielzahl anderer Zentren, welche Orientierungen für Moderne und Fortschritt sowie Moralvorstellungen abgeben. Der ‚Arabischen Welt‘ wird dabei zunehmend mehr Bedeutung zugemessen. In dem Teilprojekt zu Vorstellungen der ‚Arabischen Welt‘ soll untersucht werden wie Erfahrungen im arabischen Raum in Zusammenhang mit Pilgerschaft und Arbeitsmigration sich auf die Selbstbilder von Indonesierinnen und Indonesiern auswirken.
Während Saudi Arabien, mit den heiligen Stätten in Mekka und Medina, einerseits als tanah suci (heiliges Land) gilt, werfen die Erfahrungen von ArbeitsmigrantInnen ein ambivalentes Licht auf die Region. Berichterstattungen über Menschenrechtsverletzungen rufen Empörung hervor. Gleichzeitig sind vermeintlich arabische Moden in islamischer Lebensgestaltung zu beobachten, unter anderem in der florierenden Branche des „Pilger-Tourismus“, die gleichermaßen mit zunehmender Islamisierung und Popularisierung assoziiert wird.
Die Analyse der Pilger- und Migrationserfahrungen und der damit verbundenen Ideen von „Eigenem“ und „Fremdem“ geben Aufschluss über Selbstverständnis, Welt- und Moralvorstellungen (insbesondere im Bezug auf islamische Kultur) in Indonesien.
 
Projektleiterin: Prof. Dr. Judith Schlehe
Projektbearbeiterin: Mirjam Lücking
Laufzeit: November 2013 – Oktober 2015

Grounding Area Studies in Social Practice: Südostasien-Forschung in Freiburg

Die Freiburger Südostasienforschung beruht auf einem interdisziplinären Fächerverbund von Politikwissenschaft, Ethnologie, Ökonomie und außereuropäischer Geschichte. Die beteiligten ForscherInnen eint ein Verständnis von Regionalstudien als relationale, transkulturell orientierte Forschung jenseits von Orientalismus und Okzidentalismus. Ihr Forschungsgegenstand ist die gelebte soziale Alltagspraxis in ihrer komplexen soziokulturellen Pluralität und Diversität. Daraus ergibt sich die zentrale Bedeutung einer über Textexegese und Diskursanalyse hinausgehenden, auf umfangreiche Felderhebungen gestützten Empirie. Sie ist einem konstruktivistischen Theorieverständnis verpflichtet, in das sie jedoch rationalistische Argumente integriert. Dies impliziert einen ausgeprägten Methodenpluralismus, dessen Markenzeichen das Bemühen um Konvergenz von Methoden hermeneutischer und deduktiv-nomothetischer epistemologischer Traditionen ist.
Das Mandala-Konzept der Freiburger Südostasienforschung ist als Programm konzentrischer Kreise angelegt, in deren Mittelpunkt eine auf Interdisziplinarität und Internationalisierung ausgerichtete Forschung und Lehre stehen. Die weiteren Programmkomponenten lagern sich an diesen inhaltlichen Kern an.

Die Freiburger Forschung ist drittmittelstark und innovativ. Sie versteht sich als Transfer- und Lokalisierungsforschung und beruht auf drei thematischen Schwerpunkten, zwischen denen es vielfältige Verbindungen gibt: Zum einen der Okzidentalismusforschung („Jenseits von Okzidentalismus: Konzepte des ,Westens’ in Asien“), zum anderen der als Mehrebenenagenda konzipierten Demokratisierungsforschung (Demokratisierung internationaler Institutionen, Konsolidierung neuer Demokratien und Dezentralisierung) sowie als dritten Forschungsschwerpunkt den „Dynamics of Sinicization“ (Identitätskonstruktionen von südostasiatischen Chinesinnen und Chinesen, ökonomische und politische Veränderungen in Südostasien, die mit Chinas Machtzuwachs einhergehen). Forschung, Nachwuchsförderung und Methodenentwicklung sind mit dem seit 2004 bestehenden, interdisziplinären Lehr- und Forschungsverbund Asien sowie mit interdisziplinären internationalen Studiengängen und mit weiteren Programmelementen eng verzahnt. Entsprechend der Devise Forschung und Lehre nicht nur „über“ und „in“, sondern „mit“ Südostasien zu betreiben und zu gestalten, wofür exemplarisch das erprobte, reziproke Tandemmodell der ethnologischen Lehrforschung steht, geht es um eine weitere Vernetzung mit der Region durch universitäre Kooperationsabkommen, Fellowships, Alumni-Strukturen sowie Wissenszirkulation auf der Grundlage eines reflexiven Entwicklungsverständnisses.

Hier gehts's zum Flyer.

 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Freiburger Südostasienforschung für weitere zwei Jahre (11/2013 - 10/2015). Das Institut für Ethnologie kann aus BMBF-Mitteln derzeit zwei wissenschaftliche Mitarbeiterstellen finanzieren.


Sprecher: Prof. Dr. Jürgen Rüland
Stellvertretende Sprecher: Prof. Dr. Judith Schlehe, Prof. Dr. Günther Schulze
Laufzeit: Dezember 2009 – Oktober 2015
Förderorganisation: Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF (Im Rahmen des Programms zur Stärkung und Weiterentwicklung von Regionalstudien)


Hier geht's zur
Internetseite der Südostasien-Forschung in Freiburg

Dynamic Alignments and Dealignments in Global Southeast Asia


Im Rahmen des Freiburg Institute for Advanced Studies geht dieser Forschungsschwerpunkt (in Kombination von Ethnologie, PoWi, Ökonomie und Asiatischer Geschichte) der Frage nach, wie Kooperationskulturen ausgehandelt werden und durch welche Impulse und Bedeutungszuweisungen der ständige Wechsel von Bindungen zwischen Staaten sowie unterschiedlichen ethnischen, ökonomischen, religiösen, politischen und professionellen Gruppen erklärt werden kann.
Näheres finden Sie hier:

 

http://www.frias.uni-freiburg.de/de/wege-ins-frias/schwerpunkte/dynamic-alignments-and-dealignments-in-global-southeast-asia
 
Projektleitung; Prof. Dr. Jürgen Rüland (Sprecher), Prof. Dr. Judith Schlehe, Prof. Dr. Sabine Dabringhaus, Prof. Dr. Günther Schulze
Laufzeit: 1.10.2014-30.9.2015
Förderorganisation: Freiburg Institute for Advanced Studies

DFG-Graduiertenkolleg 1288: Freunde, Gönner, Getreue. Praxis und Semantik von Freundschaft und Patronage in historischer, anthropologischer und kulturvergleichender Perspektive

 

Die Förderung des DFG-Graduiertenkollegs "Freunde, Gönner, Getreue: Praxis und Semantik von Freundschaft und Patronage in historischer, anthropologischer und kulturvergleichender Perspektive" wurde verlängert. Das Institut für Ethnologie beteiligt sich mit den Forschungsprojekten von Ingo Rohrer: "Transnationale Freundschaftsnetzwerke in der Punk- und Hardcore-Szene von Buenos Aires" und Kathrin Sharaf: "Vernetzte Beziehungen – Ägyptische Freundschaftskonzepte im Wandel?".

Sprecher: Prof. Dr. Ronald Asch
Mitglied: Prof. Dr. Judith Schlehe
Assoziiert: Dr. Heike Drotbohm
Stipendiaten der Ethnologie: Agnes Brand, Ingo Rohrer, Katrin Sharaf
Laufzeit: 1.6.2006 – 31.5.2015
Förderorganisation: Deutsche Forschungsgemeinschaft


Hier geht's zur Internetseite des Graduiertenkollegs.

Network of Excellence: Passages of Culture. Media and Mediations of Culture in African Societies

University of Basel, Switzerland
University of Freiburg i.B., Germany
Bayero University Kano, Nigeria
University of the Witwatersrand, South Africa
University of Yaoundé, Cameroon


Passages of Culture is an interdisciplinary project aiming at a deeper understanding of the significance of media for the rapidly changing culture of African societies. It focuses on medial shifts and how they affect and inform the negotiation of culture. This is of particular importance to the rapidly transforming life-world of African societies, in particular in urban settings. The methodological approach is based on case studies: From live performance to radio, CDs, Video and TV (South Africa), from theatre to film and TV (Cameroon), from live music to multiple media shifts in literary and visual culture (Nigeria), and from face-to-face to mediated interaction through the electronic media (Cameroon/Germany/Switzerland). These passages of media are linked by four transversal themes that are at the centre of empirical inquiry:
- the changing modes of perception and the transformation of agency,
- the transformation of subjectivities and identities,
- the emergence of transnational spaces and new public spheres,
- the question of national imaginations and the politics of belonging.

PhD-Project by Primus Mbeanwoah Tazanu: "Being Available and Reachable: New Media and Cameroonian Transnational Sociality" (submitted 2011)
 

Auf der Webseite www.sciencemovies.de finden Sie einen Videoblog zum Forschungsprjekt von Primus Tazanu: "Out of Sight but Still within Touch: Understanding the Role of the Internet and Mobile Phone in Maintaining Old ties Back Home Amongst Cameroonian Migrants in the Upper Rhine Valley."

Leiterin des Teilprojekts: Prof. Dr. Judith Schlehe
Projektbearbeiter: Primus Tazanu
Laufzeit: 2008-2011, Projektverlängerung 2012-2014
Förderorganisation: Volkswagen-Stiftung

Hier geht's zur Internetseite des Projekts Passages of Cultures.

Das Wissen vom Westen in Indonesien: Ethnologische Untersuchungen in urbanen und ruralen Räumen auf Java und Sulawesi

 

Der politische Wandel nach 1998 und die zunehmende Bedeutung von Religion führten in Indonesien zu einer kulturellen Umbruchsituation, die nicht absehen lässt, wie sich die künftigen Orientierungsmuster der Bevölkerung gestalten werden. Dazu gehört eine Neupositionierung des ,Eigenen’ gegenüber dem ,Anderen’ und ,Fremden’. Das lokale Wissen vom Westen – d.h. seine Wahrnehmung, Interpretation und Bewertung – wird auf unterschiedliche Arten mit den Konzeptionalisierungen von Asien, der arabischen Welt und der Welt als Ganzer verbunden. Projektziel ist eine differenzierte Erfassung der Weisen, in denen der ,Westen’ als Referenzgröße dient, um Modernisierung, Globalisierung, Wert- und Moralvorstellungen, religiöse Identifikationen, Genderkonstrukte, Konsummuster und persönliche Lebensmodelle auszuhandeln und in konkrete Handlungen zu überführen.
Das ethnologische Projekt führt in drei kulturell unterschiedlichen Regionen Indonesiens empirische Forschung zu der Frage durch, wie sich unmittelbare Erfahrungen im Westen und direkte Begegnungen mit ,WestlerInnen’ sowie aus anderen Quellen gewonnene Vorstellungen über den ,Westen’ mit lokalkulturell geprägten diskursiven Praxen verbinden. Welche Bilder des ,Westens’ werden ersichtlich, wie finden diese ihre Verbreitung und wie werden sie umgesetzt? Vorgesehene Forschungsregionen sind 1) Nordsulawesi (Manado), eine christliche Region mit pro-niederländischer Tradition; 2) Südsulawesi (Makassar), wo derzeit starke Islamisierungstendenzen zu verzeichnen sind; 3) Yogyakarta als kulturelles und Bildungszentrum. In insgesamt 12-monatiger Feldforschung arbeiten deutsche und indonesische Forschende gleichberechtigt zusammen.

Das Projekt "Das Wissen vom Westen in Indonesien: Ethnologische Untersuchungen in urbanen und ruralen Räumen auf Java und Sulawesi", wurde mit einer Laufzeit von 3 Jahren von der DFG bewilligt. Es ist eingebettet in einen interdisziplinären DFG-Forschungsverbund („Jenseits von Okzidentalismus: Konzeptionen des ,Westens’ in Asien“), an dem, neben der Ethnologie, die Politikwissenschaft (Prof. Dr. Jürgen Rüland) und die außereuropäische Geschichte (Prof. Dr. Sabine Dabringhaus sowie Prof. Dr. Jürgen Osterhammel (Universität Konstanz) beteiligt sind.

Sprecherin des Forschungsverbundes: Prof. Dr. Judith Schlehe
Leiterin des Teilprojekts: Prof. Dr. Judith Schlehe
Projektbearbeiterin: Melanie V. Nertz
Assoziiert: Vissia Ita Yulianto
Laufzeit: Dezember 2009 – 15.06.2013
Förderorganisation: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG, DAAD, BMBF

Inszenierungen historischer Lebenswelten in Themen- und Kulturparks: Spiegelungen des 'Eigenen' und des 'Fremden' im europäisch-asiatischen Vergleich

 

Nicht nur die populären Bilder des Westens vom 'Fremden', insbesondere vom 'Orient', sondern ebenso die Vorstellungen in asiatischen Ländern vom 'Westen' sind heute wieder ungemein wirkmächtig. In Themen- und Kulturparks lässt sich an der Schnittstelle von Wissens- und Unterhaltungskulturen untersuchen, wie sowohl 'eigene' (nationale, regionale) als auch 'fremde' (exotische) Geschichte und Kultur in Szene gesetzt wird. Es ist danach zu fragen, inwieweit durch derartige historische Inszenierungen Vorstellungs-, Glaubens- und Erfahrungsstrukturen (re)produziert werden, mit denen kulturelle Differenz erklärt, zur Darstellung gebracht und festgeschrieben wird. Um die Perspektiven und Praxen der Parkbesucher und -besucherinnen sowie anderer relevanter Akteure zu erkunden, soll erstmals umfassende ethnologische Feldforschung in Themenparks in Indonesien, Japan und Deutschland durchgeführt werden. Dabei lassen sich auch die lokalen Sinngehalte und politischen Strategien hinter den vermeintlich gleichen, globalen Erscheinungsformen der populären Inszenierungen von Geschichte herausarbeiten.

Die Frage nach dem Verhältnis von Unterhaltung und Bildung, und nach den Wechselwirkungen von akademischer Fachwissenschaft und populärer Geschichtsdarstellung (hier: in Parks, teils im Übergang zu Museen) sowie die kritische, kontextbezogene Betrachtung der Repräsentationsweisen von 'Anderen' verbindet das Vorhaben mit den anderen Projekten der Forschergruppe. Diese wird durch den ethnologischen Beitrag um die Dimension der aktuellen kulturellen Globalisierung bereichert.

Das Projekt ist Bestandteil der interdisziplinären DFG-Forschergruppe 875 „Historische Lebenswelten in populären Wissenskulturen der Gegenwart“, an der, neben der Ethnologie, neuere und neueste Geschichte (Prof. Dr. Sylvia Paletschek), Anglistik (Prof. Dr. Barbara Korte), Medienwissenschaft (PD Dr. Sven Kommer), Nordamerikanistik (Prof. Dr. Wolfgang Hochbruck), alte Geschichte/Archäologie (Prof. Dr. Achim Gehrke) beteiligt sind.


Leiterin des Teilprojekts: Prof. Dr. Judith Schlehe
Projektbearbeiterin: Michiko Uike-Bormann
Laufzeit: 1. Projektphase 1. 10. 2007 - 30.9. 2010 verlängert bis 31.12.2011
Förderorganisation: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Hier geht's zum Portal der DFG-Forschergruppe.

Lesarten von Modernisierung und Globalisierung. Transnationale Verflechtungen in der Revitalisierung des mongolischen Buddhismus

 

Die transkulturelle Forschung widmet sich Globalisierungs- und Modernisierungs- erfahrungen, wie sie innerhalb eines buddhistischen Netzwerkes in der postsozialistischen Mongolei gemacht und interpretiert werden. Dort vollzieht sich seit der Demokratisierung zu Beginn der 1990er Jahre eine rasche Revitalisierung des Buddhismus, welcher historisch aus Tibet in die Mongolei gekommen war und beim aktuellen Wiederaufbau seiner Lehre mit einer globalisierten tibetisch-buddhistischen Exilgemeinde verflochten ist. Auf der Grundlage einer ethnographischen Bestandsaufnahme der aktuellen Entwicklungen des gewählten Netzwerkes wird nach dem zugrundeliegenden Verständnis von Globalisierung und Modernisierung gefragt. Es wird ein multiperspektivischer Ansatz verfolgt durch die Zusammenarbeit mit mongolischen Wissenschaftlern einerseits und durch den Dialog der Forscher mit Experten des buddhistischen Wissenssystems andererseits. Dieses liefert in seinen Grundannahmen und seinem Geschichtsverständnis einen differenten Referenzrahmen für die zu untersuchenden Phänomene. Das Forschungsprojekt schlägt durch die Erprobung und Etablierung transkultureller Beziehungen der Wissensproduktion neue methodische Wege ein.

Projektleitung: Prof. Dr. Judith Schlehe
Projektbearbeiter: Bernhard Schittich, M.A., Lhagvademchig Jadamba, M.A.
Laufzeit: 1.12.2007 – 31.5.2010
Förderorganisation: Gerda Henkel-Stiftung (im Rahmen des Sonderprogramms Zentralasien)

 

Prof. Dr. Gregor Dobler

Die Performativität von Muße: Praktiken freier Zeit in zwei bäuerlichen Gesellschaften

 
Mit ethnographischen Methoden werden in diesem Teilprojekt des SFB 1015 „Muße – Konzepte, Räume, Figuren“ in zwei unterschiedlichen bäuerlichen Gesellschaften Praktiken freier Zeit in ihrem Verhältnis zum jeweiligen Arbeitsalltag untersucht. In doppeltem Vergleich stehen in Westfrankreich Bauern und Handwerker, in Nordnamibia Bauern und Arbeitslose im Mittelpunkt. Von der Notwendigkeit einer performativen Abgrenzung zwischen freier Zeit und Arbeitszeit ausgehend, sucht das Teilprojekt einen empirisch abgesicherten Zugang zu Mußepraktiken und analysiert körperliche Praktiken als Voraussetzungen ihrer Entstehung.

Ansprechpartner: Dobler Gregor
Projektbeginn: 01.01.2013
Projektende: voraussichtlich 31.12.2016
Projektleitung: Gregor Dobler

http://www.sfb1015.uni-freiburg.de

Nähere Informationen zur zweiten Projektphase mit dem Titel "Gottesdienst als Mußeraum? Alltagsreligiosität und Gottesdiensterfahrung in Namibia" finden Sie hier.

Constraint and Creativity on African State Boundaries

Borderlands are among the most dynamic social spheres in Africa. Here, where a social technology of control imported from outside the continent shapes social life, we find the most creative appropriations of state institutions and see new social forms emerge from it. With this strong link between state interventions and new social dynamics, state boundaries are ideal places to inquire into the dynamics of adaptation and creativity.
This project uses case studies in three very different borderlands to describe how the possibility and need to adapt to institutionalisations implemented from above contributes to the emergence of novel forms of social actions, and how the border as an institution is changed in the process. Comparing the borderlands between Namibia and Angola, South Africa and Zimbabwe, and Côte d’Ivoire, Mali and Burkina Faso, we strive to isolate factors that engender social creativity, and to understand whether they simultaneously limit the state’s capacity to project its vision on the borderland. We analyse the relation between the degree of institutionalisation from above and the likelihood of creativity to emerge from the interaction of a local population with the institution, and try to assess longer-term structural consequences of the process. The three case studies are linked by a systematic selection of cases to represent different border histories and different political settings, by a shared methodology and by shared work packages making data mutually comparable.
The project addresses questions of social creativity and constraint in an empirical field that has increasing relevance for national and international political actors. Creative dynamics between institutions and social actors in borderlands generate and define licit and illicit trade, corruption, migration or cross-border conflict. By analysing concrete border situations, the project is expected to generate important new insights for borderland studies as well as for policy actors.
 
 
Ansprechpartner: Dobler Gregor
Projektbeginn: 01.06.2013
Projektende: voraussichtlich 31.05.2015
Projektleitung: Gregor Dobler
Förderorganisation: DFG-Schwerpunktprogramm 1448 „Adaptation and Creativity – Technologies of Signification in the Production of Order and Disorder“ 

http://www.spp1448.de/home/

Communal Land Reform in Namibia – Implications of Individualisation of Land Tenure

At its independence in 1990, Namibia inherited a twofold land rights system based in the colonial separation of „indigenous‟ and „settler‟ areas. In communal areas, where the major part of the population lives, there are no free-hold titles, but use rights are assigned to households by Traditional Authorities. In 2002, the Communal Land Reform Act laid the basis for formalization and state registration of communal land rights, a process that is on-going and far from complete. Its aim is to make land tenure more secure and thus to increase the likelihood of tenants investing in the land.
In close cooperation with the donor agencies financing the process and the Namibian authorities charged with implementing land rights registration, the research project accompanies the registration process and provides a holistic image of its social and ecological consequences. The project’s main aim is to assess whether more secure land titles can indeed protect land rights of the rural poor and simultaneously further sustainable agricultural development, as claimed by Namibian political actors, and what main factors are determining the likelihood of such an outcome.
The international and interdisciplinary research project combines methods from social anthropology and social and physical geography. In a pre-defined transect combining town lands, peri-urban areas, fields and rangelands, it analyses the history of different land rights prior and in the run-up to communal land registration, accompanies the registration process itself and assesses post-registration land conflicts. The resulting in-depth image of land uses will be combined with an analysis of soil quality in selected plots to create a baseline and the conceptual and practical tools for an ecological impact analysis.
The project aims to be relevant for land policies in Namibia and beyond, offering a model case for the complex issues surrounding formalisation and privatisation of land use. All over Africa, these issues have become even more important in recent years due to large-scale international in-vestments into agricultural land, which crucially affect local land use systems and increase political and economic pressure towards privatisation.

Ansprechpartner: Dobler Gregor
Projektbeginn: 01.11.2012
Projektende: voraussichtlich 31.10.2015
Projektleitung: Gregor Dobler, Olivier Graefe (Fribourg/ CH), Nikolaus Kuhn (Basel/ CH)
Förderorganisation: DFG und SNF

ABORNE: African Borderlands Research Network

Weitere Informationen folgen

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Unsicherheit, Angst und Misstrauen in Buenos Aires – Vertrauensbildung im Umfeld von Strafgerichtsprozessen

In Argentiniens Metropolregion Buenos Aires besteht eine über die letzten Jahrzehnte gewachsene Vertrauensproblematik, die sowohl das Verhältnis der Bürger zum Staat als auch der Bürger untereinander bestimmt. Misstrauen und Angst vor Kriminalität sind Empfindungen, welche sich in Buenos Aires ausbreiten und welche dazu führen, dass Bevölkerungsgruppen, die mit Delinquenz assoziiert werden, zusehends marginalisiert werden. Da Kriminalität häufig mit Armut in Verbindung gesetzt wird, bedeutet dies konkret, dass soziale Spannungen zwischen unterschiedlichen sozio-ökonomischen Gruppen entstehen und Differenz zum 'Anderen' deutlich markiert wird.

Das Forschungsvorhaben hat sich zum Ziel gesetzt, den Zusammenhang zwischen diesem gesellschaftlichen Misstrauen und dem Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen zu beleuchten und zu klären, in welchem Umfang staatliche Institutionen zur Schaffung und Konsolidierung von Vertrauen beitragen und somit die Entschärfung von sozialen Konflikten begünstigen können. Der Fokus wird dabei auf die Strafjustiz gelegt. Die an Gerichtsverhandlung beteiligten Personengruppen, wie Richter, Justizbeamte, Strafverteidiger, Angeklagte, Zeugen, Journalisten, etc. werden ins Blickfeld genommen, um zu ergründen, welche sozial und kulturell geprägten Wahrnehmungen vom jeweils 'Anderen' die Vertrauenskonstitution beeinflussen. Das Projekt verfolgt so das Ziel, das Verhältnis zwischen persönliche aber professionelle Vertrauensverhältnisse und institutionellem Vertrauen zu ergründen.

Projektleitung: Dr. Ingo Rohrer
Laufzeit: 01.03.2016 – 28.02.2019
Förderorganisation: DFG eigene Stelle
 

Decentered Theatrical Performances in Cambodia and Thailand

Die Studie untersucht die Demokratisierung und Dezentralisierung der beiden bedeutenden nationalen Theatertraditionen - Khon Aufführungen in Thailand und Lakhorn Khaol in Kambodscha. Haanstads Studie positioniert diese Aufführungen im Kontext eines kulturellen Dialogs, welcher die Kategorien von Orient und Okzident überwindet. Um die beiden Säulen der Freiburger BMBF-geförderten Südostasienforschung zu verbinden, konzentriert sich dieses Projekt nicht nur darauf, wie diese Aufführungen in diversen thailändischen und kambodschanischen Kontexten dezentriert und demokratisiert werden, sondern auch darauf, wie südostasiatische Perspektiven auf den Westen orientalistische und okzidentalistische Kategorien zu transzendieren vermögen. In Thailand schlägt sich die politische Spaltung des Landes in zwei Lager in der Theaterkultur des Landes nieder; einer zentralistischen royalistischen steht eine dezentralisierte Theaterkultur der Opposition entgegen, welche die von ersterer propagierten Symbole in Frage stellt. In Kambodscha hingegen werden wichtige religiöse und mythologische Kultbilder in den Dienst der nationalen Konsolidierung gestellt, während eine internationale Gebergemeinschaft Kunstformen fördert, die weiterhin die gewaltsame Vergangenheit des Landes aufarbeiten.

 

Projektbearbeiter: Dr. Eric Haanstad
Laufzeit: Januar 2010 – März 2014

 

Mobilität, soziale Asymmetrien und Entsolidarisierungen in transnationalen kapverdischen Familien


Dieses ethnologische Post-Doc Projekt untersucht die Gestaltung, die Aufrechterhaltung sowie die Diskontinuitäten und Bruchlinien sozialer Nahbeziehungen innerhalb transnationaler kapverdischer Familien. Mobilität und die Integration in transnationale Netzwerke stellen für viele Menschen, insbesondere in Ländern außerhalb Europas und Nordamerikas, die entscheidenden Prämissen für Versorgung und eine erfolgreiche Soziabilität dar. Während auf der einen Seite die Dynamiken sozialer Beziehungen in transnationalen Räume bestimmten geschlechter- und generationenspezifischen Erwartungen und Rollenzuweisungen unterliegen, werden sie gleichzeitig maßgeblich von Faktoren determiniert, welche die Akteure nur bedingt beeinflussen können. Beispielhaft seien hier die staatliche Regulation von Mobilität, besonders im Bereich der familienbasierten Migration, sowie die Möglichkeiten der Lebens- und Erwerbsgestaltung in der Diaspora genannt. Im Vordergrund des Projektes steht die Frage nach den normativen, symbolischen, ökonomischen und politischen Faktoren, die zu Prozessen der gegenseitigen Integration bzw. der Desintegration in transnationalen Familien führen.
Auf der Basis eines 12-monatigen Feldforschungsaufenthaltes auf zwei Kapverdischen Inseln (Fogo und Brava) sowie kürzeren Aufenthalten in der kapverdischen Diaspora (Lissabon, Portugal und Boston, USA) werden die Imagination und die Praxis moralischer Ökonomien in Kap Verde untersucht. Es wird der Frage nachgegangen, wie Leistungen der Fürsorge und der Verbindlichkeit im transnationalen Raum aufrecht erhalten und organisiert werden. Sowohl die Potenziale und innerfamiliären Verhandlungen transnationaler Solidarität und Fürsorge, als auch deren Begrenzungen und die Auseinandersetzung mit staatlichen Regulationspraxen werden hier berücksichtigt. In diesem Kontext spielen nicht nur die Beschränkungen der Mobilität und die Folgen einer relativen Immobilität hinein, sondern auch die zunehmend spürbaren Folgen von Abschiebungen von illegalisierten oder delinquenten Migranten, eine Entwicklung, die dem Ethos transnationaler Familien entgegen steht.

Projektverantwortliche: Dr. Heike Drotbohm
Laufzeit: 2006-2011
Förderorganisationen: Habilitationsstipendium der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Post-Doc-Forschungsstipendium des DAAD
 

Rituelle Performanzen und die Transformation sozialer, kultureller und persönlicher Identitäten in Vietnam


Im Zuge der seit Beginn der Reformperiode in Vietnam stattfindenden Revitalisierung religiöser Traditionen erfährt unter anderem auch die indigene Religion der Vier Paläste in jüngster Zeit eine stetig wachsende Zahl von Anhängern. Die Vermittlung und Aneignung des Glaubens- und Regelkanons dieser oral tradierten, non-skripturalen Religion geschieht im Wesentlichen durch die rituelle Praxis des Lên dông. Dabei handelt es sich um rituelle Performanzen, in deren Verlauf die Initianden eine (zuvor getroffene) Auswahl von Gottheiten des Vier Paläste-Pantheons verkörpern. Im Rahmen des Projekts werden anhand von ethnographischen Fallstudien die aus der performativen Verkörperung hervorgehenden, bzw. durch sie geformten oder veränderten Handlungsorientierungen und Identitätskonstruktionen der Ritualteilnehmenden untersucht. Weiterhin wird analysiert, welchen Veränderungen die religiöse und rituelle Praxis im derzeitigen Transformationsprozess unterworfen ist und wie sich dieser auf die Konstituierung sozialer Rollen und Beziehungsnetzwerke innerhalb der Anhängerschaft der Religion der Vier Paläste auswirkt.

Projektverantwortliche: Dr. Kirsten Endres
Laufzeit: 1.10.2005 bis 1.10.2008
Förderorganisation: Deutsche Forschungsgemeinschaft (eigene Stelle)

Making Local Government more Responsive to the Poor: Developing Indicators and Tools to Support Sustainable Livelihood under Decentralisation

 

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt über die Auswirkungen von Dezentralisierungsreformen in Indonesien und Bolivien "Making Local Government more Responsive to the Poor: Developing Indicators and Tools to Support Sustainable Livelihood under Decentralisation" wurde im Herbst 2007 abgeschlossen.

Das vom BMZ finanzierte und von CIFOR (Center for International Forestry Research) getragene Projekt wurde in Kooperation mit der Universität Freiburg durchgeführt.

Beteiligt waren hierbei das Institut für Forst- und Umweltpolitik, Arbeitsbereich Markt und Marketing (Prof. Dr. Michel Becker und Dante Fuentes) und das Institut für Ethnologie (Prof. Dr. Stefan Seitz, Dr. Christian Gönner, Michaela Haug M.A. sowie Cathrin Bullinger und Jennifer Kleeb).

Zentrale Publikationen der Projektes "Making Local Government more Responsive to the Poor: Developing Indicators and Tools to Support Sustainable Livelihood under Decentralisation".