Institutskolloquium: Maike Birzle
Wann |
18.06.2019 von 18:00 bis 20:00 |
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Wo | Seminarraum (Werthmannstr. 10, 1.OG) |
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“Vom Umgang mit Arbeitslosigkeit und unsicherer Zukunft: Selbstverständnis und Laufbahnpraktiken von Universitäts-AbsolventInnen in Burkina Faso“
Abstract
Universitäten werden im öffentlichen burkinischen Diskurs oft abwertend als „Arbeitslosenfabriken” bezeichnet, da heutzutage die wenigsten Graduierten eine ihrem Diplom entsprechende Anstellung finden. Bis zur Implementierung der Strukturanpassungsprogramme in den 1980ern standen ihnen jedoch nach dem Abschluss alle Türen zu lukrativen Posten offen. Und so bergen Universitätsdiplome noch immer die Hoffnung des sozialen Aufstieges, die Zahl der Studierenden steigt Jahr für Jahr erheblich. Darunter leidet die Qualität des Studiums, und die Konkurrenz um die wenigen höheren Posten im öffentlichen Dienst nimmt rasant zu.
Basierend auf Erkenntnissen aus zwölf Monaten Feldforschung in Ouagadougou zeichne ich in meinem Vortrag exemplarisch die Wege einzelner AbsolventInnen nach. Diese sind sowohl geprägt vom akademischen Selbstverständnis und Ansprüchen an ein „gutes Leben“, als auch vom sozialen Druck ausgehend von Generationenverträgen und verwehrter gesellschaftlicher Akzeptanz. Besonderen Fokus lege ich dabei auf die Strategien, die AbsolventInnen entwickeln, um ihre Hoffnung auf Erfolg und Anerkennung in reale Erfolge und Akzeptanz zu transformieren.
Biography
Maike Birzle-Zante studierte Ethnologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Kultur und Gesellschaft Afrikas an der Universität Bayreuth. Von 2013 bis 2017 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Construire son Avenir – Laufbahnpraktiken und Selbstverständnis von Jungdiplomierten in Mali und Burkina Faso“ am Zentrum für Afrikastudien in Basel. Derzeit ist sie Doktorandin am Institut für Ethnologie in Freiburg und ALMA Research Fellow am Arnold-Bergstraesser-Insitut.